Am 16. September des Jahres 1180 setzt mit der Belehnung des Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach eine von jahrhundertelanger Kontinuität bestimmte Geschichte Bayerns ein. Das 18. und 19. Jahrhundert markieren einen Bruch in dieser Kontinuität und eine Zeit des Wandels in der bayerischen Geschichte. Das Erlöschen der altbayrischen Linie 1777, die Wirrungen der französischen Revolution, die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches 1806 und die Erhebung Bayerns zum Königreich führen zu einer wenig mehr als hundert Jahre dauernden Periode des bayerischen Königtums, das im November 1918 erlischt.
Diesem Abschnitt widmet sich Hans-Michael Körner in seiner flüssig geschriebenen Monographie „Geschichte des Königreich Bayern“. In fünf Kapiteln behandelt er in angenehmer Kürze die Regenten Bayerns von Max I. Joseph bis Ludwig III. Biographische Aspekte der Regenten, Sozial-, Wirtschafts- und Verfassungsgeschichte verquickt er zu einer gelungenen Darstellung der Epoche. Eine gewisse Vorliebe für Verfassungsstrukturen lässt die gesellschaftlichen bzw. sozialen Elemente zuweilen in den Hintergrund treten und zu wenig ansprechenden Zahlenspielen werden. Eine Zeittafel, knappes Kartenmaterial, ein Namensregister und Hinweise auf weiterführende Literatur runden das Buch ab. Auf dem begrenzten Raum ist Körner ein lesenswerter Einstieg in die Thematik geglückt, der sich erfreulicher Weise nicht allein auf die Biographie der Machthabenden beschränkt.
Rezension: Sommer, Christopher