Vom 8. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. wurden in Griechenland wichtige Weichen gestellt, die für die weitere Geschichte generell von Bedeutung sind. Es entstanden selbstorganisierte politische Gemeinschaften, bei denen die Bedeutung des einzelnen Bürgers für die Polis, nicht zuletzt aus militärischen Gründen, stieg. Dementsprechend entwickelten sich demokratische Partizipationsformen (unter Ausschluss von Frauen, Sklaven und Fremden) und der freie Diskurs. Die Griechen erschlossen neue Siedlungsräume, womit sich die griechische Lebensart immer mehr ausbreitete, dazu blühten Kultur, Architektur und Theater.
Der übersichtliche Band von Lukas Thommen zum archaischen und klassischen Griechenland ist zwar als Einstiegslektüre für Studenten gedacht, doch er eignet sich durchaus auch für
eine breitere Leserschaft. Neben den Kapiteln zur homerischen Welt, der Kolonisation, Sparta oder Athen, zu den Perserkriegen oder dem Peloponnesischen Krieg erfährt man auch Grundlegendes über die Rolle der Sklaverei, über Körperkonzepte, Religion, Philosophie oder Sexualität.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Lukas Thommen
Archaisches und klassisches Griechenland
Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2019, 286 Seiten, € 32,–