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Handel, Macht und Reichtum – Kaufleute im Mittelalter

Spufford, Peter

Handel, Macht und Reichtum – Kaufleute im Mittelalter

Mit dem starken Bevölkerungswachstum, das Europa vom 10. bis zum 14. Jahrhundert erlebte, wandelten sich die wirtschaftlichen Grundlagen des Kontinents. Während man zuvor weitgehend von den Erträgen der eigenen Landwirtschaft gelebt, den Grundbedarf auf lokalen Märkten ergänzt und speziellere Güter von Kaufleuten bezogen hatte, die mit ihren Waren durch die Welt reisten, wurde jetzt der im großen Stil betriebene Fernhandel zum Motor europäischer Wirtschaftstätigkeit.

Im 13. Jahrhundert erlangten diese Entwicklungen eine Bedeutung, die der englische Wirtschaftshistoriker Peter Spufford, einem größeren Publikum durch seine Werke zur europäischen Münz- und Währungsgeschichte bekannt, als „Handelsrevolution“ beschreibt: Erst jetzt hatte der Fernhandel ein Ausmaß erreicht, das es ermöglichte, Handel vom heimischen Kontor aus zu betreiben und den Transport sowie die Vertretung auf Messen oder in fernen Handelsstädten den entsprechenden Spezialisten zu überlassen, dem jungen Transportgewerbe sowie professionellen Agenten.

Die in dieser Zeit entstandenen Strukturen, die den europäischen Handel bis in die Neuzeit bestimmten, analysiert Spufford in seinem Buch „Handel, Macht und Reichtum“. Das frühere Mittelalter bleibt deshalb ebenso unberücksichtigt wie die vom deutschen Leser vielleicht erwartete Hanse.

Im Mittelpunkt stehen die Residenzen, Messe- und Handelsstädte Flanderns, Frankreichs und des Mittelmeerraumes sowie die großen Bankenplätze Italiens. Von den Verbrauchern, vor allem den fürstlichen Höfen mit ihrem Bedarf an Luxuskleidung, Tafelgeschirr oder Schmuck, geht der Blick über die Handelswege zu Land oder zu Wasser, die Techniken und die Träger des Speditionswesens bis zu den Handelsgütern, Fertigwaren und Rohstoffen. Dabei weitet sich die wirtschaftsgeschichtliche Analyse zu einem Panorama europäischer Kulturgeschichte.

Analytisches Niveau und Detailreichtum garantieren eine anspruchsvolle Lektüre. Für manche Anstrengungen, die nicht zuletzt die kleine Drucktype abverlangt, wird der Leser durch die opulente und instruktive Ausstattung mit teilweise farbigen und großformatigen, jeweils umsichtig kommentierten Abbildungen, Karten und Diagrammen entschädigt.

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Rezension: Körntgen, Ludger

Spufford, Peter
Handel, Macht und Reichtum – Kaufleute im Mittelalter
Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, 328 Seiten, Buchpreis € 39,90
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