Im Mittelalter hatten Visionen einen völlig anderen Stellenwert als heute. Gelten sie heute eher als Ausweis pathologischer Vorgänge, waren sie im Mittelalter das Zeugnis eines intensiven religiösen Erlebnisses, das auf das Vorhandensein einer jenseitigen Welt unmittelbar hinwies. Peter Dinzelbacher ist in seinem schönen Band mit dem Titel „Himmel, Hölle, Heilige“ der Darstellung dieser Vision und der Visionäre in der Kunst des Mittelalters nachgegangen. Nach einer instruktiven Einleitung zur Ikonographie der Vision folgt eine Präsentation der Gesichte, wie sie sich in Bibel, Legende oder Mystik finden – versehen mit ausführlichen Kommentaren und vorzüglichen Abbildungen.
Rezension: Talkenberger, Heike