Schon Goethe war hier eingekehrt, als er im Jahr 1786 über den Brenner nach Italien reiste: Im Gasthof „Brennerwolf“. Legendär waren auch Gasthöfe wie der „Zum Elephanten“ in Brixen, der „Ritter“ in Kandersteg oder das „Bodenhaus“ in Splügen. Hatte es schon zuvor Hospize und Wirtshäuser gegeben, so entstanden mit dem aufblühenden Alpentourismus immer mehr Hotels, in denen Erholungsuchende komfortable Unterkunft und anspruchsvolle Verpflegung finden konnten.
Francesco Dal Negro geht in einem schön mit alten Aufnahmen illustrierten, deutsch-italienischen Band der Geschichte der Alpenhotels von Savoyen bis Tirol nach. Das Touriseum, das Südtiroler Museum für Tourismus in Meran, fungiert als Herausgeber. Nach einer Einführung in die Entwicklung des Alpentourismus stellt Dal Negro die traditionsreichen Häuser der West- und Ostalpen vor, schildert die Entwicklung der Gastronomie auf Gipfeln und Gletschern, zeichnet die sich wandelnde Architektur nach und porträtiert Gastwirte und Personal. Zum Schluss erfährt man viel über kulinarische Köstlichkeiten, die den Gast erwarteten – und die in krassem Gegensatz zu den oft kargen Mahlzeiten standen, die sich die Anwohner selbst leisten konnten.
Rezension: Talkenberger, Heike