Was bedeutete es, jung zu sein – im Kaiserreich, während des Nationalsozialismus oder in den 1960er Jahren? Dieser Frage geht der Film „Junges Deutschland“ von Jan Hinrik Drevs nach. Er basiert auf Briefen, Fotos und Tagebüchern von Jugendlichen aus 100 Jahren. Die beiden Schauspieler Anna Maria Mühe und Kostja Ullmann schlüpfen in die Rollen einiger der Jugendlichen, etwa in die eines Dienstmädchens um 1910, eines „Wandervogel“-Begeisterten, eines Rekruten im Zweiten Weltkrieg oder eines Punks in der DDR. Über die erste Liebe, Mädchenerziehung, den frühen Einstieg von Arbeiterkindern in den Beruf oder über die Studentenproteste als Aufstand gegen die Erwachsenenwelt plaudern die beiden. Die Gespräche und Spielszenen werden ergänzt durch Ausschnitte aus Dokumentarfilmen. So entsteht ein kurzweiliger Informationsmix.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger