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KEINE ZUKUNFT FÜR ADAM

Bücher

KEINE ZUKUNFT FÜR ADAM
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Autor: Brian Sykes-xxx- Verlag: Lübbe, Bergisch Gladbach 2003-xxx- Seiten: 382-xxx- ISBN: 3-7857-2119-6-xxx- Buchpreis: 19,90
Der verfluchte Adam Der britische Genetiker Brian Sykes nimmt den Leser mit auf die Fährtensuche nach seinen männlichen Vorfahren. Ein spannendes Buch über Erkenntnisse der Molekulargenetik. Sie als…

Der verfluchte Adam

Der britische Genetiker Brian Sykes nimmt den Leser mit auf die Fährtensuche nach seinen männlichen Vorfahren. Ein spannendes Buch über Erkenntnisse der Molekulargenetik.

Sie als bdw-LESER haben es einfach besser. Schon in der November-Ausgabe 2001 konnten Sie unter dem Titel Das Ende der Männer“ erfahren: Das männliche Y-Chromosom hat nur noch ein Drittel seiner ursprünglichen Größe, und es wird weiter schrumpfen – bis zu seinem endgültigen Verschwinden in vielleicht 100 Millionen Jahren. Zum selben Thema hat der Oxforder Genetik-Professor Brian Sykes 2003 ein Buch geschrieben, das in deutscher Übersetzung vorliegt. Hier liest man, was zur Talfahrt des Y-Chromosoms führt und was das für Adam und seine Geschlechtsgenossen bedeutet. Nicht genug damit, dass es zwischen Männern und Frauen sicher auch künftig schwierig bleibt: In unseren Körperzellen tobt seit Urzeiten ein Geschlechterkrieg. Außerhalb des Zellkerns existiert im Zellplasma eine weitere Spezies von Erbsubstanz: die Mitochondrien-DNA (mt-DNA). Mitochondrien sind separate Organellen, die der Zelle Energie liefern. In dieser Rolle sind sie hoch willkommen – doch die mt-DNA hat was gegen Sex, schreibt Sykes: „Mitochondrien-DNA geht nur durch Eizellen von einer Generation auf die nächste über, nicht durch Spermien.“ Daher hat die mt-DNA „nicht das geringste Interesse, Söhne hervorzubringen“. Umgekehrt gilt: Das Y-Chromosom im Zellkern, das nur in der männlichen Linie vererbt wird, hält überhaupt nichts von Töchtern. Am Ende wird das Y auf der Strecke bleiben. Aber noch dürfen sich die Populationsforscher über das verfluchte Y-Chromosom freuen. Denn es erlaubt durch Blutuntersuchungen an heute lebenden Menschen und eine Menge computergestützte Rechnerei, die Wanderbewegungen unserer fernsten Vorfahren nachzuvollziehen. Sykes nimmt den Leser mit auf die Fährtensuche nach seinen männlichen Vorfahren – bis er den „ersten Sykes“ ausfindig macht: einen Henry del Sike, der im 13. Jahrhundert in Yorkshire lebte. Ob Henry del Sike zum Aufschneiden neigte, wissen wir nicht. Sein Nachkomme jedenfalls krankt nicht an verkümmertem Selbstbewusstsein. So brüstet er sich eines ganzen Sackes voll wissenschaftlicher Top-Leistungen – unter anderem, das Schicksal des Neandertalers aufgeklärt zu haben. Das wird die Neandertaler-Experten dieses Planeten freuen, denn die knobeln immer noch an dessen rätselhaftem Verschwinden. Nicht weiterforschen, Leute – Sykes anrufen!

Thorwald Ewe, bdw-Redakteur

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