Klaus Barbie gehörte zu den berüchtigtsten nationalsozialistischen Kriegsverbrechern. Als Leiter der Gestapo in Lyon ging er mit unfassbarer Brutalität gegen Juden und politische Gegner vor. Nach dem Krieg gelang ihm eine neue politische Karriere als Berater mehrerer Geheimdienste und des bolivianischen Diktators Hugo Banzer Suárez. Erst 1983 wurde er an Frankreich ausgeliefert. Das eindrucksvolle Dokudrama geht vor allem dieser Nachkriegskarriere nach und kombiniert verschiedene Zeitebenen sowie Erzählung, Gespräch und Spielszenen. Hinzu kommen Auszüge aus den Memoiren Barbies sowie Originaltöne. Reue lag „dem Schlächter von Lyon“ völlig fern, er brüstete sich noch mit seinen Verdiensten für Bolivien. Wohl selten kommt man einem Täter wie Barbie so nah.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger