Irritation, Resignation, Aufbruchswille: Ein Jahr nach dem Mauerfall waren viele Menschen in der DDR existentiell verunsichert. Altes galt nicht mehr, das Neue barg Chancen und war Angstquell zugleich. Diese Umbruchzeit hat der DDR-Dokumentarfilmer Andreas Voigt festgehalten und in seinen Interviews mit Arbeitern, Angestellten oder Jugendlichen deren Lebensgefühl „auf dem untergehenden Schiff DDR“ ausgelotet. Seine Leipzig-Filme sind preisgekrönt. Hat man sich einmal in das breite Sächsisch der Sprecher hineingefunden, ermöglichen die fünf Streifen, in denen auch die Wende von 1989 wieder auflebt, tiefe Einblicke in eine vergangene und doch gegenwärtige Zeit.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger