Zu Recht weist Volker Reinhardt darauf hin, wie wirkmächtig die konfessionellen Stereotype und die gegenseitigen Feindbilder, die Rom und Wittenberg aufbauten, bis heute sind, auch in der Geschichtsschreibung. Reinhardt setzt ein Fragezeichen hinter die gängige protestantische These vom Papst als blindem, korruptem und verstocktem Macht‧besessenen und rekonstruiert aus den vatikanischen Quellen (die aber keine „Geheimakte“ darstellen, wie der Verlag behauptet) das päpstliche Selbstverständnis sowie die innere Logik römischer Sichtweisen und Reaktionen auf den halsstarrigen „Barbaren“ aus Deutschland.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger