Ein Schiller-Bild ganz gegen den Strich möchte die ebenfalls munter psychologisie-rende Eva Gesine Baur malen und dabei endlich einmal die Gattin Schillers, Charlotte, geborene von Lengefeld, in den Mittelpunkt rücken. Nicht ein langweiliges Seelchen sei sie gewesen, sondern eine gebildete und starke, eine außer?gewöhnliche Frau, die oft genug unter ihrem genialen Gatten zu leiden hatte, „dem undurch?schaubaren, unfreundlichen, unsinnlichen und unberechenbaren Mann“. So anregend manche Sichtweisen der Autorin auf den gefeierten Dichter und andere Geistesgrößen auch sind, das Buch gefällt sich zu sehr in ahistorischen Urteilen, behauptet eine Vertrautheit mit der Vergangenheit, wo Nachdenklichkeit und Reflexion angebracht wären.
Rezension: Talkenberger, Heike