Bewundern kann man mit Fug und Recht die technischen Meisterleistungen, die bereits in der Antike vollbracht wurden. Planung und Bauweise aber erschließen sich jedoch nur aus den archäologischen Zeugnissen selbst, denn antike Pläne und Konstruktionszeichnungen sind in den meisten Fällen nicht überliefert.
Eine Fülle von technischen Bauten der Antike stellt Klaus Grewe in seinem anschaulich geschriebenen und großzügig bebilderten Band vor. Zu finden sind Staudämme und Wasserleitungen, Aquädukte, Straßenbrücken bzw. Straßen sowie Tunnel. Im Mittelpunkt stehen die römischen Bauwerke. So wird man etwa das ausgeklügelte System der römischen Wasserleitungen nach Almunécar in Spanien bewundern können, die Eleganz des Pont du Gard bei Nîmes oder die Bewältigung der schwierigen Trassenführung durch die Eifel, wie sie die Agrippa-Straße von Köln nach Trier zeigt. Deren Erforschung hat erbracht, dass an steilen Hanglagen eine geteilte Strecke mit unterschiedlichem Gefälle für die Berg- und Talfahrt zur Verfügung stand.
Allerdings: Grewes Erläuterungen beziehen sich nur auf technische Aspekte, nicht auf einen umfassenderen historischen Kontext.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger