Dem Spieltrieb, so scheint es, sind am MIT keine Grenzen gesetzt. Doch der Eindruck, dass eben diese Welt ein einziger Metallbaukasten sei, geschaffen von allmächtigen Schöpfer-Mechanikern, und das Institut eine Insel der Seligen, schwindet bald. Spätestens dann, wenn Brooks seine durch und durch mechanistische Philosophie offenbart und auch noch begründet.
Interessanter schon, wie der Autor seinen radikalen Standpunkt gegen die zeitgenössischen Kritiker der künstlichen Intelligenz verteidigt sowie gegen die gängigen KI-Ansätze, die auf Imitation und Simulation menschlichen Denkens und Verhaltens hinauslaufen. Aber gerade diese Radikalität, die den Unterschied zwischen Mensch und Roboter auf einen (schwindenden) Unterschied in der Komplexität reduziert, fasziniert auch.
Nach Seite 272 hätten Rabbi Löw und Dr. Frankenstein gemeinsam weinend die nächste Kneipe aufgesucht. Obwohl sich „Menschmaschinen“ ausgesprochen flüssig und amüsant liest. Es quietscht und rattert kein bisschen.
Hans Schmidt