Angetrieben durch ihr großes Interesse an charakterstarken Frauen und den Beweggründen für ihr Handeln, porträtiert Felicitas von Aretin 21 Frauen auf ihrem Weg zur Emanzipation, welchen sie in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts einschlugen. Dabei verdeutlicht von Aretin den damals sehr schwierigen Einstieg für Frauen ins Studium und verfolgt außerdem deren allmähliche Eroberung von bis dahin von Männern ausgeübten Berufen wie etwa Arzt, Jurist, Biologe, Mathematiker, Physiker und Architekt.
Der Journalistin von Aretin gelingt es, ihre Leser auf spannendste Weise an dem Leben der wagemutigen Frauen teilnehmen zu lassen. Ergänzt wird die Erzählung durch ausdrucksstarke Zitate der Akademikerinnen und die Einordung von zeitbestimmenden Ereignissen wie dem 1900 in Kraft getretene BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) und dem Ersten Weltkrieg (1914-1918). Nur ein Beispiel: Marie Heim-Vögtlin etwa schreibt sich 1868 als erste Schweizerin für ein Studium in Zürich ein und merkt dabei an: „… je mehr man mich entmutigen will, desto mutiger werde ich“. Dieser ausgeprägte Kampfgeist ist auf allen 200 Seiten der Darstellung zu finden und ist der Schlüssel zum Erfolg der jungen Frauen.
Rezension: Sarah Dost
Felicitas von Aretin
Mit Wagemut und Wissensdurst
Verlag Elisabeth Sandmann, München 2018, 200 Seiten, 24,95€