Felix Butschek, der 35 Jahre am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung arbeitete, legt hier gewissermaßen eine Zusammenfassung seiner Tätigkeit dort vor. Er wendet sich damit vor allem an das akademische Zielpublikum. Das Werk ist sehr detailreich und faktenbeladen, was das Lesen nicht ganz einfach macht; viele Übersichten und Abbildungen erleichtern das Verständnis jedoch.
Chronologisch betrachtet er die sehr unterschiedlichen Entwicklungsphasen und die wechselnden ökonomischen und institutionellen Bedingungen der Wirtschaft im heutigen Bundesgebiet Österreichs und versucht dafür Erklärungsansätze zu liefern. Der Bogen wird von dem Königreich Noricum bis zu den Auswirkungen der Finanzmarktkrise für Österreich gespannt, dabei auch etwa die Bedeutung des Bergbaus im Mittelalter sowie die Entwicklungsfunktion der Hauptstadt Wien behandelt. Allerdings liegt der Schwerpunkt des Werkes ganz klar auf dem 20. und 21. Jahrhundert; nur ungefähr 100 Seiten sind der Zeit bis 1815 gewidmet, etwa weitere 80 Seiten der Zeit bis zum Ende des Ersten Weltkriegs.
Rezension: Timo Widmaier