Würzburg gehörte zu den bedeutendsten deutschen Städten des Mittelalters. Schon früh unter anderem durch die Kelten besiedelt, wurde der im sogenannten Maindreieck gelegene Ort als Ergebnis der fränkischen Landnahme von 650 an merowingischer Herzogssitz. 1030 wurde er durch Konrad II. zur Bischofsstadt erhoben. Mit der mittelalterlichen Geschichte Würzburgs befasst sich der Kunsthistoriker Christoph Pitz.
In lockerem Erzählton durchstreift er, auch mit Blick auf die Reichsgeschichte, die politische und wirtschaftliche Entwicklung Würzburgs über die Jahrhunderte; von den Anfängen der Mission im 7. Jahrhundert über die glanzvoll begangene Hochzeit Friedrich Barbarossas mit Beatrix von Burgund 1156, aber auch die antijüdischen Ausschreitungen, des „Rintfleisch-Pogroms“ 1298, bis zur Verbrennung des „heiligen Jünglings“ Hans Behem am Würzburger Schottenanger. Behem hatte 1476 in Niklashausen im Taubertal vor Zehntausenden von Zuhörern zur religiösen Umkehr aufgerufen.
So erfährt man zwar allerlei Wissenswertes über die Würzburger Geschichte, aber zu der Tatsache, dass Pitz gänzlich auf Anmerkungen verzichtet, passt die zum Teil etwas vage, manchmal auch recht saloppe Ausdrucksweise des Autors.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Christoph Pitz
Das Würzburger Jahrtausend
Die Zeit des Mittelalters in Geschichte und Geschichten
Echter Verlag, Würzburg 2018, 352 Seiten, € 19,90