Die Stadt Petra im heutigen Jordanien gehört nicht nur zu den schönsten, sondern inzwischen auch zu den bekanntesten antiken Metropolen. Anders steht es um das Volk, das die berühmten Felsengräber schuf, die Nabatäer: Daß sie zu Unrecht heute fast vergessen sind, zeigt der gut recherchierte und opulent bebilderte Band von Jane Taylor. Das Nomadenvolk der Nabatäer stammte möglicherweise aus Mesopotamien, wanderte zwischen dem 6. und dem 4. Jahrhundert v. Chr. nach Westen und siedelte sich schließlich unter anderem im heutigen Jordanien an. Reich geworden durch den Weihrauchhandel, entfaltete es eine erstaunliche kulturelle Blüte, bevor sein Königreich von den Römern erobert wurde. Die Verfasserin schildert anschaulich die Außenkontakte der Nabatäer, ihre bedeutenden technischen Leistungen wie die Wasserreservoirs, die sie anlegten, um ihr Überleben in der Wüste zu sichern, die Entstehung der Hauptstadt und die weitverzweigten Handelsbeziehungen. Auch die Religion, die Sprache und das Alltagsleben werden ausführlich beschrieben.
Rezension: Talkenberger, Heike