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Richelieu – Der Kardinal des Königs

Schultz, Uwe

Richelieu – Der Kardinal des Königs

Richelieu (1585–1642) hat immer wieder dazu gereizt, sich seiner Lebensgeschichte zu widmen. Sein Aufstieg aus einer verarmten Landadelsfamilie, der lediglich das Recht zustand, ein kümmerliches Bistum im Westen Frankreichs mit einem Amtsträger zu besetzen, zum leitenden Minister und neben dem König mächtigsten Mann des Königreichs, außerdem zum führenden Staatsmann Europas, ist für einen Biographen einfach zu faszinierend.

Auf der anderen Seite gibt es kaum eine Epoche der französischen Geschichte, die komplizierter ist als die des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts mit ihren religiösen Auseinandersetzungen und ihren Adelsaufständen, aus denen – bei heftigen Konflikten innerhalb der Königsfamilie selbst – schließlich das mit absolutem Herrschaftsanspruch regierende Königtum hervorging. Dass dies gelang, ist vor allem das Werk des 1622 zum Kardinal erhobenen Mannes, der zwar zu Ludwig XIII. trotz seiner Verdienste ein kompliziertes Verhältnis hatte, gleichwohl aber das Staatsschiff 13 Jahre hindurch in seinem Namen steuerte.

Es ist nicht leicht, die von Wirren erfüllte Lebensge-schichte Richelieus zu schreiben und sich dabei auf einen relativ schmalen Band zu beschränken. Beide Aufgaben hat Uwe Schultz, der sich mit der Geschichte Frankreichs gut auskennt, bravourös gelöst, auch wenn es manchem Leser schwerfallen dürfte, den Überblick über die vielen handelnden Personen und die verwickelten Fakten zu behalten. Soweit es um den Kardinal selbst geht, wird aber dessen schillernde Persönlichkeit gut herausgearbeitet, so der Gegensatz zwischen seiner persönlichen Anspruchslosigkeit und seiner durch Anhäufung eines exorbitanten Reichtums ermöglichten Bautätigkeit (etwa dem Palais Royal in Paris, das 1642 an den König fiel).

Außerdem würdigt Schultz Richelieus Bedeutung für die französische Kultur und Wissenschaft, etwa durch die Gründung der Académie française 1635. Missglückt ist leider der Stammbaum am Ende, in dem Lebensdaten fast völlig fehlen und der so unübersichtlich ist, dass man darin den Kardinal selbst nur mit einiger Mühe findet.

Rezension: Prof. Dr. Michael Erbe

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Schultz, Uwe
Richelieu – Der Kardinal des Königs
Verlag C. H. Beck, München 2009, 350 Seiten, Buchpreis € 24,90
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