Treffend, wenn auch manches Mal zu unkritisch, stellt Peter Reichel einen heute fast vergessenen deutschen Vorkämpfer demokratischer Ideale vor – Robert Blum. Er war noch ein Kind, als der Vater starb, und musste schon früh für die verbleibenden Familienmitglieder sorgen; dennoch bildete er sich unermüdlich weiter. Mit 25 Jahren wandte er sich nach Leipzig und wurde politischer Aktivist. Vereine wie das „Schützenhaus“ oder der „Redeübungsverein“ dienten ihm als politische Foren, die seinen Aufstieg zum Führer der gemäßigten Demokraten erst ermöglichten.
Im Zentrum stand für Blum immer die Selbstbefreiung des Volkes, die, wie er glaubte, nur durch Bildung zu verwirklichen sei. Er publizierte Zeitungsartikel und ein politisches Lexikon. Das Jahr 1848 fand den Revolutionär auf den Barrikaden des aufständischen Wien. Die politische Hoffnung endete jedoch mit der blutiger Niederschlagung des Aufstands durch kaiserliche Truppen. Im selben Jahr initiierte Blum den „Leipziger Vaterlandsverein“, zudem wirkte er in der Frankfurter Paulskirche. Eine politische Intrige beendete das Leben des streitbaren Demokraten: Sie führte noch 1848 zu Blums standesrechtlicher Erschießung. Die Biographie ist durchgehend spannend geschrieben, nur das manchmal übertrieben wirkende Pathos stört.
Rezension: Kühne, Lutz