Robert Schumann (1810 –1856) gilt vielen als romantischer Komponist par excellence. Nicht nur seine Klavierstücke, Lieder und späten Symphonien verwirklichen das romantische Kunstideal in geradezu paradigmatischer Weise, auch Persönlichkeit und Leben des Künstlers scheinen in besonderem Maß zeittypische Brüche und Herausforderungen seiner Zeit zu spiegeln.
Der Musikwissenschaftler Martin Geck, der bereits mit Biographien zu Bach, Mozart oder Wagner hervorgetreten ist, erläutert anschaulich und verständlich strukturelle Elemente und innere Entwicklung der musikalischen Schöpfungen Schumanns, charaktersiert dar-über hinaus aber auch den Komponisten als Kind seiner Zeit: als Künstler, der individuelle Selbstverwirklichung anstrebt, als Begeisterten für die Revolution von 1848, als Kämpfer für seine Liebe zur Klaviervirtuosin Clara Wieck, schließlich als Scheiternden, der ein tragisches Ende findet. Einseitig bleibt die Darstellung dennoch nicht: Der Leser lernt Schumann auch als geschäftstüchtig, technikbegeistert und, als Verleger der „Neuen Zeitschrift für Musik“, als Intellektuellen kennen.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger