Susanne Schötz ist nicht nur Professorin für Phonetik im schwedischen Lund, sie lebt gleichzeitig mit fünf Katzen zusammen, die ihre professionelle Neugier geweckt haben und Gegenstand ihres ersten populärwissenschaftlichen Buches sind. Akribisch erfasst und beschreibt die Autorin darin die Laute, die ihre fünf Katzen und deren Freunde aus der Nachbarschaft von sich geben und ordnet sie in eine Systematik, die das Verständnis der Vierbeiner erleichtern soll. Schötz unterscheidet neun Typen: Miauen, Gurren, Knurren, Fauchen, Heulen, Katzengesang, Schnurren und Schnattern. Der Leser erfährt, wie diese Laute zustande kommen, in welchen Frequenzen sie produziert werden und wie Melodie, Rhythmus und Lautstärke beschaffen sind. Für Phonetiker gewiss ein Leckerbissen, für den normalen Katzenliebhaber aber erst mal hartes Brot. An Fahrt nimmt ihr Buch auf, wenn es im zweiten Teil in die Praxis geht. Jetzt heißt es, den Laptop aufzuklappen und Schötz’ Internetsite aufzurufen. Hier hat die Phonetikerin Hörbeispiele hinterlegt, die auch im Buch genau erklärt werden. Wer die Videos gemeinsam mit seinen eigenen Katzen anschaut und -hört, erhöht den Unterhaltungswert nochmal immens. Wenn diese in das Fiepen und Zwitschern einstimmen, weil sie den Artgenossen im Zimmer wähnen, kann jeder – wie von der Autorin empfohlen – seine eigenen Studien anstellen.
Susanne Schötz
Die geheime Sprache der Katzen
Ecowin. 256 Seiten. 20 €