Was war in der Antike skandalträchtig und was nicht? Dieser Frage geht Cornelius Hartz auf verschiedenen Feldern wie Sexualität, Kultur, Politik und Wirtschaft nach. In Liebe und Sexualität etwa herrschte in Griechenland große Freizügigkeit, doch es gab auch Tabus: So war zwar die Knabenliebe gesellschaftlich akzeptiert, Homosexualität unter erwachsenen Männern dagegen verpönt. Ein anderes Beispiel: In Olympia sollten sich dem Ideal nach Athleten zum hehren Wettstreit treffen. Dass es aber einem Teilnehmer durch Bestechung gelang, in gleich zwei Wettkämpfen zu siegen, war ein Skandal! Zur Strafe mussten er und seine Komplizen lebensgroße Götterstatuen stiften – es ist nicht reizlos, sich ähnliche Bußpraktiken heute vorzustellen.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger