Nur Opfer, Zuschauerinnen, Mitläuferinnen: Wo sind die NS-Täterinnen? Mit dieser Frage beginnt die Publikation von Kathrin Kompisch. Zwar gibt es bereits etliche Studien zu einzelnen Aspekten des Themas wie etwa von Dagmar Reese über die BDM-Generation (Berlin-Brandenburg 2007) oder von Sybille Steinbacher über die Volksgenossinnen (Göttingen 2007), doch kommt Kompisch das Verdienst zu, einen umfassenderen Überblick über Frauen als Täterinnen in der NS-Zeit zu geben. Von frühen NS-Führerinnen, etwa in der NS-Frauenschaft, über Akademikerinnen, Polizistinnen, Frauen im Gesundheits- und Sozialdienst, als „Blitzmädel“ oder als Flakhelferinnen bis hin zu KZ-Aufseherinnen reicht das Spektrum. Leider fehlen die Künstlerinnen – man denke an Zarah Leander oder Leni Riefenstahl – und die Publizistinnen.
Rezension: Talkenberger, Heike