Ähnlich traurig ist die Geschichte des Amerikaners Harry Eastlack, dessen Knochenzellen sich chaotisch im Körper ausbreiteten. Er starb 43-jährig mit zusammengewachsenen Kiefern und einem deformierten Skelett, das zu seinen Lebzeiten ein unvorstellbares Foltergefängnis gewesen sein muss.
Doch die drastischen Beispiele wählt der Autor nicht, um dem Leser das Gruseln zu lehren. Verständlich und präzise, ohne jeden sensationsheischenden Unterton, erläutert er, was während der Entwicklung des Menschen molekularbiologisch geschieht und was dabei falsch laufen kann ein faszinierendes Buch, das den Spagat schafft, ein breites Publikum für ein anspruchsvolles Thema zu interessieren und ebenso spannend wie seriös über die aktuellen Forschungsergebnisse zu informieren.
Claudia Eberhard-Metzger