Die heute 85-jährige Französin Marceline Loridan-Ivens blickt in ihrem Buch auf ihr Leben als verfolgte Jüdin, Auschwitz-Überlebende, Menschenrechtsaktivistin und erfolgreiche Dokumentarfilmerin zurück. Nun sind ihre anrührenden Erinnerungen auch als ungekürzte Hörbuch-Lesung herausgekommen, sensibel vorgetragen von Iris Berben. Die Autorin konzipiert ihren Lebensrückblick voller Schmerz als Brief an ihren im polnischen Łódź geborenen Vater, der 1919 im Rahmen der Nationalisierungsbestrebungen Polens nach Frankreich emigrieren musste. Mit ihm wurde Marceline 1944 in Südfrankreich von der Gestapo verhaftet und nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Marceline überlebte, ihr Vater „kam nicht zurück“. Ihm setzt sie mit ihrem Buch ein Denkmal.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger