Unter den Zeiten extremer Verunsicherung litten vor allem die Kinder. Sie saßen voller Angst in Luftschutzkellern, mussten mit den Eltern flüchten oder erlebten gar den Tod geliebter Personen hautnah. Von den ostpreußischen Kindern, die den Einmarsch der Roten Armee, Flucht und Vertreibung oder eine schwierige Existenz unter sowjetischer Besatzung bestehen mussten, erzählt die DDR-Bürgerrechtlerin Freya Klier. Sieben Kinder und ihre Lebensgeschichten stehen im Mittelpunkt ihres Buchs. Während schon Kinder aus Berlin in den entlegenen Zipfel des Reichs evakuiert wurden, um den Bomben zu entgehen, wirkte Ostpreußen noch lange wie im tiefen Frieden. Doch das änderte sich 1944 mit den Luftangriffen auf Königsberg und dem Vorrücken der Roten Armee.
Bewegend werden die dramatischen Erlebnisse der Kinder geschildert, die zum Teil bis ins hohe Alter durch Gewalt- und Verlusterfahrungen traumatisiert blieben. Anschaulich wird die Erzählung durch die vielen Zitate, die wohl Interviews der Autorin mit ihren Protagonisten entstammen. Freya Klier ist ein lesenswertes Buch gelungen.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger