Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Wunderwelt Warenhaus – Eine internationale Geschichte

Whitaker, Jan

Wunderwelt Warenhaus – Eine internationale Geschichte

Warenhäuser sind mehr als nur Orte des Handels. Einkaufen ist heute ein Freizeitvergnügen, früher sei jedoch, so die Autorin, der Einzelhandel eine anstrengende und umständliche Transaktion zwischen misstrauischen Akteuren gewesen. Mit der Entwicklung von Kleinwarengeschäften zu Verkaufsstätten, in denen alles zu finden ist, was das Herz begehrt, befasst sich der farbenprächtige Bildband der Soziologin Jan Whitaker. Seit dem 19. Jahrhundert avancierten die Häuser zu Ausflugszielen, an denen man Vergnügen, Geselligkeit und Kultur erleben konnte.

Die Autorin nimmt den sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Rahmen in den Blick. Drei Grundvoraussetzungen – Urbanisierung, Massenproduktion und Massentransportmittel – waren nötig, um die moderne Einkaufsform zu erfinden. Der internationale Vergleich des wirtschaftlichen Wohlstands demonstriert, warum in Ländern wie Frankreich, Deutschland, England, den USA und Japan die ersten Warenhäuser entstanden.

Der Fokus des Buches liegt auf der Zeit zwischen 1890 und 1930, als die meisten „Verkaufstempel“ existierten. Das Buch beleuchtet auch die Wirkung der bombastischen Architektur, der kunstvollen Dekoration, Werbung und Dienstleistungen. Versand und Modeschauen waren Verkaufsstrategien, die erst allmählich entstanden. Anziehend waren auch das Ambiente und der Trubel in den Abteilungen, dem man in Lesesälen, Restaurants und Kinderspielplätzen entfliehen konnte. Gleichzeitig zeichnet Whitaker nicht nur den Wandel im Kaufverhalten nach, sondern betont, dass das Warenhaus zu einem Ort wurde, an dem sich Menschen unterschiedlichster Schichten begegnen konnten. Warenhäuser dienten als Treffpunkt und boten vielfältige kulturelle Vergnügungen. Die Besitzer waren aber auch häufig mit mehreren tausend Angestellten die größten Arbeitgeber der Stadt.

Viele Einzelporträts geben Einblick in den Aufstieg und das Besondere der jeweiligen Kaufhäuser. So beispielsweise das New Yorker Macy’s, das durch den Film „Das Wunder von Manhattan“ weltberühmt wurde. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts veranstalteten die New Yorker Warenhäuser Paraden zu Weihnachten, Thanksgiving oder Ostern.

Jan Whitaker malt ein lebhaftes und buntes Porträt der Warenhäuser. Die Texte aber sind knapp gehalten. Der Charakteristik des Bildbands ist es geschuldet, dass viele Aspekte nur oberflächlich behandelt werden. Auch negative Gesichtspunkte, wie zum Beispiel die Lage der Angestellten, werden leider nicht erwähnt.

Anzeige

Rezension: Christina Reich

Whitaker, Jan
Wunderwelt Warenhaus – Eine internationale Geschichte
Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2013, 264 Seiten, Buchpreis € 39,95
Anzeige
DAMALS | Aktuelles Heft
Bildband DAMALS Galerie
Der Podcast zur Geschichte

Geschichten von Alexander dem Großen bis ins 21. Jahrhundert. 2x im Monat reden zwei Historiker über ein Thema aus der Geschichte. In Kooperation mit DAMALS - Das Magazin für Geschichte.
Hören Sie hier die aktuelle Episode:
 
Anzeige
Wissenschaftslexikon

Filz|laus  〈f. 7u; Zool.〉 etwa 1 mm große Laus, die sich fast ausschließlich in der Schambehaarung des Menschen, manchmal auch in den Achselhaaren aufhält: Phthirius pubis

Film|strei|fen  〈m. 4〉 mit einer lichtempfindlichen Schicht versehener Streifen für fotografische Aufnahmen

The|a|ter|wis|sen|schaft  〈f. 20〉 Wissenschaft vom Theater u. seiner Geschichte

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige