Antike Tragödien vermögen bis heute die Menschen zu fesseln, so auch die des Euripides. Der Übersetzer Raoul Schrott verknüpft die eigenständigen Dramen „Elektra“ und „Orestes“; darauf basiert ein Hörspiel, das die antiken Leidenschaften an das Ohr des Hörers branden lässt. Wer bleibt unberührt angesichts von Klytaimnestra, der Ehefrau des Agamemnon, die ihren Ehemann mit Hilfe ihres Liebhabers tötet, weil sie glaubt, er sei schuld am Tod ihrer Tochter Iphigenie? Wer schaudert nicht beim Zorn Elektras, die ihren Bruder dazu anstiftet, ihre Mutter Klytaimnestra zu töten? Mit exzellenten Sprechern wie Corinna Harfouch oder Ulrich Matthes und der Jazzmusik Franz Hautzingers entsteht ein Hörgenuss.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Michael Farin
Orestie
Nach Euripides in einer Übersetzung von Raoul Schrott
Hörspiel. Deutschlandfunk Kultur/der Hörverlag, München 2022, 3 CDs, Gesamtlaufzeit 2 Stunden 55 Minuten, € 14,95