Kamala Harris war auf dem bisherigen Gipfel ihrer beeindruckenden Karriere angekommen, als sie zur Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten gewählt wurde – als Tochter einer Inderin und eines Jamaikaners. Ihr sehr persönlich gehaltener Lebensrückblick erschien in den USA bereits 2019, also mitten im Wahlkampf, was man dem zuweilen zwischen Pathos und Kitsch oszillierenden Text – typisch für die politische US-Rhetorik – deutlich anmerkt. Die Autorin beginnt im November 2016, der ihre Wahl zur Generalstaatsanwältin für Kalifornien brachte, aber auch zu ihrem Entsetzen die des Donald Trump zum Präsidenten. Man nimmt ihr das entschiedene Engagement gegen Rassismus, Sexismus und Antisemitismus ab, das sie in vielen Beispielen ausführt, und erfährt von ihren Vorbildern, allen voran von ihrer außergewöhnlichen Mutter, die Krebsforscherin war.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Kamala Harris
Der Wahrheit verpflichtet
Meine Geschichte
der Hörverlag, München 2021, mp3-CD, Laufzeit 8 Stunden, 48 Minuten, € 22,–