Wir sind in Prag am Ausgang des 14. Jahrhunderts. Rivalitäten um Macht und Einfluss entzweien die weltliche wie die geistliche Herrschaft. Und mittendrin Jan Hus, Prediger und Magister der Universität Prag, der weltlichen Besitz, Unmoral und Dekadenz der Kirche anprangert. Hus bezog sich auf den englischen Reformer Wyclif, der ebenso wie Hus Kerngedanken der späteren Reformation durch Martin Luther vorwegnahm. Auf dem Konstanzer Konzil von 1414 hoffte Hus darauf, seine Lehren verteidigen zu können, statt-dessen landete er auf dem Scheiterhaufen. Noch immer vermag das Schicksal des engagierten Predigers zu berühren, besonders, wenn es so gelungen in Szene gesetzt wird wie in dem Film des tschechischen Regisseurs Jiří Svoboda.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Jiří Svoboda
Jan Hus
Sonderausgabe
arte EDITION/absolut MEDIEN, Fridolfing 2021, 2 DVDs, Gesamtlaufzeit 3 Stunden 56 Minuten, € 12,59