Er gehört zu den berühmtesten Kranken der Weltliteratur: der Dichter und Übersetzer Heinrich Heine. Vermutlich nach einer frühen Syphilis-Infektion litt er schon als 32-Jähriger an Lähmungserscheinungen und Sehschwäche. Neun lange Jahre war er schließlich pflegebedürftig, musste in seiner „Matratzengruft“ schmachten. Sein Geist jedoch blieb hellwach bis zu seinem Tod 1856. Das Hörbuch bietet eine eindrucksvolle Collage aus Heine-Texten (wie den Gedichten „Waldeinsamkeit“ oder „Morphine (Tod und Schlaf)“ und Berichten von Besuchern aus dem In- und Ausland, die Eindrücke vom Krankenbett festhielten. So können wir nicht nur den großen Dichter, sondern auch den Leidenden, den Freund und Verehrten wiederentdecken.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Anette Daugardt/Uwe Neumann
Matratzengruft
Heinrich Heine
Vocalbar, Berlin 2021, CD mit Book-let, Laufzeit 75 Minuten, € 15,–