Als die Nationalsozialisten nach der Machtübernahme damit begannen, Menschen zu verfolgen und auszugrenzen, befanden sich unter den Bedrohten auch zahlreiche Intellektuelle und Wissenschaftler. Viele von ihnen sahen sich dazu gezwungen, das Land zu verlassen und im Exil ein neues Leben aufzubauen. Ende der 1950er Jahre führte die Radiojournalistin Irmgard Bach mit einigen dieser ins Exil gegangenen Geistesgrößen Gespräche, die kurze Zeit später von Radio Bremen gesendet wurden. Zu den Interviewten gehörten bekannte Intellektuelle wie die Philosophin Hannah Arendt, aber auch heute vergessene Wissenschaftler wie die Paläontologin Tilly Edinger. Das Hörbuch gibt 35 dieser Gespräche in ungekürzter Version wieder. Es sind eindrucksvolle Zeitzeugen-Aufnahmen, die individuelle Geschichten über die Gründe der Vertreibung, den Weg ins Exil und den Neuanfang erzählen.
Rezension: Anna Joisten
Annette Vogt/Hans Sarkowicz (Hrsg.)
Vertreibung des Geistes
35 Stimmen aus dem Exil von Hannah Arendt bis Ernst Toch
der Hörverlag, München 2022, 2 mp3-CDs, Laufzeit 21 Stunden 8 Minuten, € 30,–