Der Marsch zur wissenschaftlichen Erkenntnis startet in aller Regel mit einer Beobachtung. Denn nur so lässt sich abschätzen, ob dahinter wissenschaftliche Fragen stecken, die genug realisierbares Erkenntnispotenzial versprechen, um durch gezielte Experimente gewinnbringend weiterverfolgt zu werden. Doch manchmal lassen sich Forscher auch durch Nicht-Beobachtungen auf solche „Erkenntnis-Märsche“ schicken. Oder genauer gesagt: durch die Beobachtung, dass etwas fehlt.
Ein schönes Beispiel bietet die Ordnung Bdelloida aus dem Stamm der Rädertierchen (Rotifera). Diese mikroskopisch kleinen Kriechtiere leben weltweit vor allem im Süßwasser, aber auch in feuchtem Moos oder nasser Erde. Was ihnen überall fehlt, sind Männer. Niemand hat bisher welche beobachten können –…