Mit quellfähigem Kunststoffgranulat wollen Fraunhofer-Forscher künftig undichte Mauerdurchbrüche für Rohrleitungen verschließen. In einem durchlässigen und beweglichen Schlauch mit zwei Zentimetern Durchmesser sollen die Polymerteilchen in Spiralen ganz einfach um Rohre oder Kabel gewunden werden.
Das Prinzip der Dichtwirkung ist denkbar einfach, erklärt Philipp Klose vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT). „Die zunächst pulverförmigen Stoffe im Schlauch saugen sich bei Kontakt mit Wasser wie ein Schwamm voll, vergrößern ihr Volumen und blocken so nachfolgendes Wasser ab.“ Die mit Polyacrylatgranulat gefüllten ‚intelligenten Schläuche‘ werden dabei von beiden Seiten mit einem Expansionsharz eingekapselt und fest mit dem Mauerwerk verbunden. Auch unregelmäßige oder viereckige Lücken zwischen Mauer und Leitungen lassen sich zuverlässig verschließen. Grund- und Sickerwasser ist der Weg in den Keller künftig versperrt.
Aufwändige und teure Sanierungen für Hausbesitzer entfallen damit. Das eingesetzte Material ist laut UMSICHT biologisch nicht angreifbar und damit sehr langlebig. Labor- und Baustellentests mit dem neuen Abdichtschlauch verliefen erfolgreich.
Almut Bruschke-Reimer
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