Viele Patienten nehmen Medikamente ein, obwohl deren Verfallsdatum bereits abgelaufen ist. Damit gefährden sie unter Umständen ihre Gesundheit. Damit dies in Zukunft nicht mehr passiert, haben britische Wissenschaftler einen „denkenden“ Verschluss für Medikamentenbehälter entwickelt. Teile des Verschlusses zersetzen sich selbst nach Ablauf des Verfallsdatums, so dass der Behälter nicht mehr zu öffnen ist. Das berichtet die Zeitschrift „New Scientist“ (Ausgabe vom 10. Mai).
Das besondere an der von Wissenschafltern von der Universität von Salford (UK) und der Firma „Tacit Technology“ entwickelten Medikamentenflasche ist ihr Gewinde, auf das der Deckel aufgeschraubt wird. Es ist nicht wie üblich ein fester Bestandteil der Flasche, sondern über eine Plastikmanschette mit dem Flaschenhals verbunden. Diese Manschette ist mit kleinen biologisch abbaubaren Verbindungsstücken an der Flasche befestigt. In der Zeit des Verfallsdatums der Medikamente zerfallen die Verbindungsstücke. Jeder Versuch, den Deckel dennoch zu öffnen, lässt die Stücke vollständig zerbrechen, so dass sich der Schraubdeckel frei um die Flasche dreht, ohne aufzugehen.
Wie exakt dieser Zerfall zu steuern ist, wird sich zeigen. Da es jedoch selten auf ein paar Tage ankommt, könnte dieser denkende Verschluss tatsächlich einmal den falschen Gebrauch von Medikamenten verhindern.
ddp/bdw ? Stefanie Offermann
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