Die für die Erforschung der Geologie des Ozeangrundes so wichtigen hydrothermalen Quellen ? Geysire in den Tiefen der Weltmeere ? geben immer neue Rätsel auf: Wissenschaftler des japanischen Meeresforschungsinstitut JAMSTEC in Yokosuka haben per Zufall beobachtet, wie eine südlich von Japan gelegene derartige Quelle in einer Tiefe von 1.470 Metern blauen Rauch ausstieß. Die Färbung widerspricht allen bisherigen Beobachtungen thermaler Quellen und könnte unter Umständen von Silikat-Teilchen aus dem Magma unterhalb des Meeresbodens verursacht worden sein.
Hydrothermale Quellen bestehen im Prinzip aus nichts weiterem als einer Öffnung im Boden des Ozeans. Dadurch kann Wasser durch die darunterliegenden Gesteinsschichten in Kammern mit heißem Magma eindringen. Die dort herrschenden hohen Temperaturen und Drücke führen dazu, dass das überhitzte Wasser in Form einer Fontäne ausgestoßen wird.
Wissenschaftler sind schon seit mehreren Jahren der Ansicht, dass der Ausstoß dieser unterirdischen Geysire mit Mineralstoffen aus dem Gestein der Magmakammern angereichert sein muss. Dies könnte auch die Ursache des mysteriösen blauen Rauchs darstellen, den Ken Takai und seine Kollegen im August 2006 mithilfe des Forschungs-U-Boots Shinkai 65000 im Okinawa Graben beobachtet haben.
Hydrothermale Quellen geben im Normalfall entweder ungefärbtes Wasser ab, oder Wasser mit einer durch ausfallende Mineralien verursachten, leicht gräulichen, manchmal sogar schwarzen Tönung. Takai glaubt, dass die von seinem Team beobachtete Quelle besonders silikathaltiges Sediment ausstieß. Dies könnte in der Tat die bläuliche Farbe erklären, so der Forscher. Allerdings sind noch weitere Untersuchungen der Quelle nötig, bevor dies eindeutig nachgewiesen werden kann.
Mitteilung des JAMSTEC Stefan Maier