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Bunter als bunt

Technik|Digitales

Bunter als bunt
Britische Forscher haben eine Kamera entwickelt, die feinste Farbunterschiede deutlich besser registriert als das menschliche Auge. Das IRIS genannte Gerät zerlegt ein Bild in 32 verschiedene Farben, während das Auge und auch Digitalkameras jedes Bild nur aus den Farben Rot, Grün und Blau zusammensetzen. IRIS kann kleinste Farbnuancen deutlich voneinander abgrenzen. Der Geräteprototyp der Forscher um Andrew Harvey von der Heriot-Watt-Universität in Edinburgh ist nur so groß wie eine herkömmliche Digitalkamera und kann helfen, getarnte Objekte zu offenbaren. Mediziner könnten beispielsweise mit dem Blick durch die Kamera ähnlich aussehende Gewebetypen besser unterscheiden.

Im menschlichen Auge registrieren bestimmte Sehzellen, so genannte Zapfen, die Farben. Für jede der Farben Rot, Grün und Blau gibt es einen Zapfentyp. Bei Digitalkameras ist das mit speziellen Sensorelementen für diese drei Farben ganz ähnlich. Die britischen Forscher um Harvey zerlegen ein Bild nun nicht in drei Farben, sondern über eine spezielle Optik in 32 Farbbereiche. Diese 32 Farben projiziert das Gerät auf nebeneinanderliegende Bereiche eines Lichtdetektors. Im Computer können die Forscher die 32 Farbaufnahmen nun wieder zu einem Abbild der Realität zusammensetzen ? wie es das Auge sieht. Interessanter ist, die Kontraste zwischen den verschiedenfarbenen Aufnahmen zu erhöhen. Durch diese Falschfarbendarstellung können feinste Farbunterschiede im Originalbild deutlich herausgearbeitet werden.

Ursprünglich haben die Forscher das Kamerasystem für militärische Anwendungen entwickelt. Im Laubwald getarnte Objekte könnten mit dem System ebenso ausfindig gemacht werden wie Minen auf dem Boden. Die hohe Farbempfindlichkeit des Geräts kann aber auch Medizinern helfen, beispielsweise auf dem Augenhintergrund Blutgefäße auseinanderzuhalten. Im Falschfarbenbild können sie den Sauerstoffgehalt des Blutes an den Farbunterschieden erkennen und damit Augenerkrankungen diagnostizieren.

New Scientist, Online-Dienst ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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