Eltern kaufen ihren Kindern vor allem deshalb einen Computer, damit die Kinder darauf Lern- und Bildungssoftware nutzen können. Die Kinder allerdings nutzen das angeschaffte Gerät vor allem für Computer-Spiele. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung zweier Wissenschaftler von der Loughborough University, die sie auf der „International Conference on Communication, Problem Solving and Learning“ an der Strathclyde University in Glasgow vorgestellt haben.
Lucinda Kerawalla und Charles Crook haben 33 Familien über mehrere Monate hinweg immer wieder befragt und alle Computer-Aktivitäten vom Rechner selbst aufzeichnen lassen. Außerdem stellten die Forscher den Familien sechs Software-Programme mit Lerninhalten zur Verfügung.
73 Prozent der befragten Eltern gaben an, den Computer zunächst für bessere Bildungschancen ihrer Kinder gekauft zu haben. Doch die Kinder nutzten die Rechner hauptsächlich als Spiele-Konsole. In den Gesprächen mit den Eltern zeigte sich auch, dass der Computer kein Medium für die ganze Familie ist. In der Regel sitzen die Kinder allein davor.
Obgleich die Eltern eigentlich bei der Computer-Anschaffung die Bildung ihrer Kinder im Auge hatten, waren sie wenig geneigt, den Kindern die Computer-Spiele zu verbieten. Sie waren der Meinung, dass Kinder genug Zeit in der Schule verbringen, da müsse man sie nicht auch noch zu Hause zwingen, den Computer zum Lernen zu nutzen.
Doris Marszk