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Das Ende der Sprachbarrieren

Technik|Digitales

Das Ende der Sprachbarrieren
Amerikanische Forscher haben ein Übersetzungssystem entwickelt, das allein auf der Basis von Mundbewegungen Worte in eine andere Sprache übersetzen kann. Selbst wenn der Sprecher die Worte nicht laut ausspricht, gelingt es dem System, aus charakteristischen Muskelbewegungen die richtigen Worte abzulesen. Anschließend kann es diese nahezu simultan in eine andere Sprache übersetzen.

Das Übersetzungssystem, das von der Sprachforscherin Tanja Schultz von der Carnegie-Mellon-Universität in Pittburgh entwickelt wurde, arbeitet mithilfe von Elektroden, die im Gesicht und am Hals befestigt werden. Diese entdecken winzige elektrische Veränderungen, die durch Muskelbewegungen ausgelöst werden. Im Oktober 2005 stellten Schultz und ihr Kollege Alan Black einen Prototypen des Systems vor, der bis zu 100 chinesische Wörter ins Englische übersetzen konnte. Allerdings mussten die Wörter dem Gerät alle zunächst vorgesprochen werden, damit es auf die jeweilige Stimme trainiert wurde.

Inzwischen haben die Forscher die Technologie verfeinert. Ihr Übersetzungssystem kann nun eine nahezu unbegrenzte Zahl von Wörtern erkennen. Der Trick dabei: Das System erkennt vor allem die einzelnen Laute, aus denen sich Wörter zusammensetzen. Es weiß, welche dieser so genannten Phoneme häufig nebeneinander auftreten, und in welcher Reihefolge sie vorkommen. Stößt es nun auf eine unbekannte Anordnung von Phonemen, kann es mithilfe der umgebenden Phoneme und Wörter die wahrscheinlichste Bedeutung ableiten.

Ein Nachteil bei bisherigen Übersetzungssystemen sei, dass die Worte zunächst laut ausgesprochen und erst dann übersetzt werden könnten, sagt Schultz. Auf diese Weise sei eine flüssige Unterhaltung nur schwer möglich. Die neu entwickelte Methode könnte dagegen irgendwann ein flüssiges Gespräch in zwei verschiedenen Sprachen ermöglichen. Bis dahin sind jedoch noch Verbesserungen nötig: Bisher wählt das System nur in 62 Prozent das Fälle das richtige Phonem aus.

New Scientist, 28. Oktober, S. 32 ddp/wissenschaft.de ? Christine Amrhein
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