Wissenschaftler der Johns Hopkins Universität in den Vereinigten Staaten haben winzige, wellenförmige Golddrähte hergestellt, die ohne Verschleiß um die Hälfte ihrer Länge gestreckt werden können. Derartige Drähte könnten einst in flexiblen Materialien wie etwa Sportlertrikots Sensoren mit Strom versorgen. Auch der Einsatz in künstlichen Organen im menschlichen Körper ist möglich. Darüber berichtet der Nachrichtendienst Nature Science Update.
In ihrer im Fachmagazin Advanced Materials (Band 16 Seite 393) veröffentlichten Arbeit beschreiben die Forscher um Christopher Chen die Herstellung von winzigen Drähten aus Gold, die nur ein Zwanzigstel des Durchmessers eines menschlichen Haares dick sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen Leiterdrähten sind die Fäden allerdings nicht geradlinig, sondern besitzen eher die Form eines Wellenzuges. Zudem sind die Drähte in ein elastisches Polymer eingebettet.
Diese Anordnung ermöglichte es dem Team, ihre Drähte um bis zu 50 Prozent ihrer Länge strecken zu können, ohne dass sie zerrissen. Sie gleichen so gewissermaßen elastischen, den Strom leitenden Federn. Die Forscher hoffen, dass ihre Entdeckung die Herstellung flexibler elektronischer Geräte erleichtern wird.
Bevor derartige, auf Gold basierende Drähte im menschlichen Körper zur Energieversorgung von Implantaten eingesetzt werden können, müssen die Goldfedern allerdings erst noch auf ihre Biokompatibilität hin untersucht werden. Entsprechende Studien sind bereits im Gange.
Stefan Maier