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Der Klang des Geldes

Technik|Digitales

Der Klang des Geldes
Echte Münzen erzeugen beim Aufprall auf eine harte Oberfläche ein anderes Klangprofil als falsche. Ein neues Computerprogramm von Mototsugu Suzuki vom kriminaltechnischen Labor der Polizei in Tokio zeichnet diese Profile so genau auf, dass dadurch nicht nur echte von falschen Münzen unterschieden, sondern auch Fälschungen der gleichen Machart erkannt werden können. So könnte in Zukunft aufgefundenes Falschgeld einzelnen Münzfälschern zugeordnet werden.

Dass man Falschgeld am Klang erkennen kann, ist in Münzkreisen keine Neuigkeit. In der Königlichen Münze in England zum Beispiel ist diese Technik schon lange in Gebrauch ? allerdings nur per Ohr. Dazu braucht es Erfahrung, und die Fälschungen dürfen nur von schlechter Qualität sein. Computer können feine Unterschiede im Klangprofil viel besser erfassen: Die japanische 500- Yen-Münze, etwas mehr als drei Euro wert, zeigt im Klangprofil vier typische Spitzen im Frequenzbereich von fünf bis zwanzig Kilohertz, wohingegen falsche entweder nur drei Spitzen, oder vier in einem anderen Bereich aufweisen.

Suzuki will mit Hilfe seiner neuen Software die gebräuchliche Methode der Münzuntersuchung unter dem Mikroskop ersetzen. Diese funktioniert bei neuen Geldstücken gut, doch ältere, schon etwas abgeschabte Münzen können optisch nicht mehr so leicht von Falschgeld unterschieden werden. Außerdem ist die Methode sehr arbeitsaufwendig, weswegen große Mengen an Falschgeld auf diese Weise nicht untersucht werden können.

Der Wissenschaftler will außerdem eine Datenbank mit den Klängen von falschen Münzen aufbauen, um bei der Erkennung von Falschgeld helfen zu können. Vor allem in seinem eigenen Land könnte sich dies als praktisch erweisen: Im Jahr 2005 fanden Polizeibeamte so viele falsche 500-Yen-Geldstücke in Geldautomaten, dass die Münzen vorübergehend aus dem Verkehr gezogen werden mussten.

Aber auch in Deutschland ist die Problematik der falschen Münzen nicht unbedeutend: 2007 stellte die Polizei die Rekordzahl von 82.000 Falschmünzen sicher, fast alles 2-Euro-Münzen. Die Anzahl dieser falschen Geldstücke gilt als Indikator für die tatsächliche Menge an Blüten im Umlauf.

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Nature, Onlinedienst, DOI: 10.1038/news.2008.518 ddp/wissenschaft.de ? Livia Rasche
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