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Die Stadt der Zukunft

Technik|Digitales

Die Stadt der Zukunft
Jede Woche bekommt die Erde eine Million menschliche Bewohner dazu. Forscher rechnen damit, dass die Weltbevölkerung bis 2050 auf etwa neun Milliarden wachsen wird ?vor allem in urbanen Gebieten. Auf dem internationalen Kongress ?Planet Under Pressure?, der derzeit in London stattfindet, setzen sich Wissenschaftler damit auseinander, wie Städte künftig geplant und organisiert werden müssen, um ein sozialverträgliches und aus umweltschonendes Leben zu ermöglichen.

Laut Michail Fragkias von der Arizona State University in Tempe ist es keine Frage, ob die Städte weiter wachsen werden, sondern nur, wie das geschieht. Studien haben ergeben, dass Städte für 70 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich sind, Tendenz steigend. Denn der nicht nachlassende Bevölkerungsdruck wird die von Städten verbrauchte Fläche bis 2030 schätzungsweise um 1,5 Millionen Quadratkilometer wachsen lassen ? das entspricht einem Gebiet so groß wie Deutschland, Frankreich und Spanien zusammen. In der Umstrukturierung vorhandener Großstädte und der besseren Planung neu entstehender Siedlungen steckt also ein enormes Potenzial, sowohl dem globalen Klimawandel entgegensteuern, als auch die Lebensqualität der urbanen Bevölkerung zu verbessern.

?Die Art und Weise, wie Städte nach dem Zweiten Weltkrieg gewachsen sind, ist weder aus sozialer noch aus Umweltsicht nachhaltig. Der Preis für dieses fortschreitende Wuchern der Städte ist viel zu groß, um so weiterzumachen?, resümiert Karen Seto von der Yale University über die vergangenen 60 Jahre. Auf dem internationalen Kongress ?Planet Under Pressure? in London diskutieren Wissenschaftler vom 26. bis 29. März darüber, wie Städte künftig ressourcenschonend weiterentwickelt werden können. Ziel des Kongresses ist es, global anwendbare Leitlinien zu entwickeln, die auch beim UN-Gipfel ?Rio+20? im Juni Verwendung finden sollen.

In einem Punkt sind sich die rund 3.000 Teilnehmer des Kongresses einig: Vor allem die Versorgung von Städten muss überdacht werden. ?Alles, was von außen herangekarrt werden muss ? Nahrung, Wasser, sämtliche Produkte und Energie ? sollte aus nachhaltigen Quellen stammen?, fordert Mark Stafford Smith, Mitorganisator von ?Planet Under Pressure?. Dazu sei es unter anderem nötig, in öffentliche Infrastruktur zu investieren, energieeffizientere und flexiblere Gebäudestandards zu etablieren und den Trend zu immer größeren Wohnflächen pro Person rückgängig zu machen, so die ersten Ergebnisse der viertägigen Tagung.

?Neu entstehende Städte haben einen Vorteil: Sie können vom bereits vorhandenen technischen und organisatorischen Know-how profitieren?, sagt Shobhakar Dhakal vom Global Carbon Project. Sensoren, die Stromerzeugung und -verbrauch aufzeichnen, innerstädtische Maut, deren Höhe sich an Verkehrsdichte, Wetter und Schadstoffbelastung orientiert, oder vielerlei Daten, die Bewohner über ihre Mobiltelefone an die Stadt weiterleiten ? das sind nur wenige Beispiele, für moderne Technik, die der Klimaforscher für effektive Hilfsmittel auf dem Weg zur Stadt der Zukunft hält.

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Erste Ansätze für derartige Ansätze liefern Initiativen wie ?C40 Cities Climate Leadership Group? (C40), in deren Rahmen sich Großstädte wie Berlin, New York und Hong Kong dazu verpflichtet haben, Projekte durchzuführen, die nachhaltig dem globalen Klimawandel entgegen wirken.

Unter www.planetunderpressure2012.net können Sie den Kongress live mitverfolgen.

Pressemittleilung des „Planet Under Pressure 2012“ © wissenschaft.de – Marion Martin
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