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Die Vor- und Nachteile der Digitalisierung

Technik|Digitales

Die Vor- und Nachteile der Digitalisierung
Digitalisierung (Foto: fotolia.com, worldwide_stock)
Der Begriff der Digitalisierung wird heutzutage fast schon inflationär verwendet und findet sich in allen Bereichen des Lebens. Von der fortschreitenden Digitalisierung sind Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Bildung gleichermaßen betroffen. Digitalisierung bedeutet im Grunde nichts anderes, als dass Informationen in Form von Zahlen abgebildet und gespeichert werden, meist mithilfe des binären Systems aus 0 und 1. Eine solche Entwicklung bringt aber nicht nur Vorteile mit sich, sondern hat auch Nachteile.

Wichtige Technologien als Startschuss

Den Beginn der sogenannten digitalen Revolution kann man nicht an einem bestimmten Datum festmachen. Viele sind der Meinung, dass die Erfindung des Mikrochips einer der Auslöser war. Die Speicherkapazität auf diesen Chips wird stetig größer, sodass mithilfe dieser Chips immer komplexere Funktionen ausgeführt werden und immer umfangreichere Informationen auf ihnen gespeichert werden können. Zudem werden sie immer schneller, was dazu führt, dass Arbeitsabläufe in immer kürzerer Zeit vonstatten gehen. Von diesen Entwicklungen profitieren Wirtschaftsunternehmen ebenso, wie die Verwaltungen von Städten. Hier gibt es inzwischen spezialisierte Unternehmen mit entsprechenden Kernkompetenzen. Sie können Behörden und staatlichen Institutionen, aber auch Wirtschaftsunternehmen dabei helfen, ihre gesamte Verwaltung zu digitalisieren.

Schnelle Arbeitsprozesse als Vorteil

Für Unternehmen sind schnell und ohne Störung ablaufende Arbeitsprozesse ein wichtiger Bestandteil ihres Erfolges. Mussten früher erst umständlich irgendwelche Bestellscheine für Materialien ausgefüllt und das benötigte Material über verschiedene Stationen hinweg bestellt werden, so braucht man heute seine Anforderungen einfach in ein Online-Formular eintragen. Dieses kann dank der zunehmenden Vernetzung innerhalb und außerhalb des Unternehmens fast ohne Zeitverzögerung weitergeleitet werden, sodass das bestellte Material deutlich schneller in der Produktion landet, als dies im analogen Zeitalter möglich war.

Digitalisierung und der Arbeitsmarkt

Es wurden verschiedene Studien durchgeführt, um zu sehen, wie hoch der Anteil der Arbeitsplätze sein könnte, die aufgrund der Digitalisierung wegfallen. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und des Bundesinstituts für Berufsbildung könnten bei fortschreitender Digitalisierung bis 2035 rund 1,5 Millionen Arbeitsplätze abgebaut worden sein. Ursache hierfür ist vor allem, dass früher von Menschen ausgeführte Tätigkeiten in Zukunft von immer leistungsfähigeren Robotern übernommen werden.

Vor allem wird es Arbeitskräfte im produzierenden Bereich treffen, also etwa Arbeitnehmer im Berg- beziehungsweise Werkzeugbau oder in der Autoindustrie. Berufe anderer Branchen wie Krankenpfleger, Lehrer, Einzelhandelskaufleute werden hingegen kaum betroffen sein. Die Studie hat außerdem ergeben, dass durch die Digitalisierung in den meisten Regionen beinahe genauso viele neue Jobs, überwiegend in der Informations- und Kommunikationsbranche, entstehen werden. Die Digitalisierung ist also kein Jobkiller, wird aber unweigerlich zu einer Umgestaltung der Arbeitswelt führen.

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Vernetzung auf globaler Ebene

Seit der Entwicklung des Internets ist die Welt zunehmend miteinander verbunden. Dank digitaler Technologien, einem immer schnelleren Internet, der Erfindung von Computern und Smartphones kann der Mensch heute von nahezu überall aus mit anderen Personen in Verbindung treten, Meetings halten, Informationen austauschen und vieles mehr. Durch das Internet kann man sich sehr leicht mit Behörden verbinden, sich in Netzwerken anmelden und Daten ohne Zeitverzögerung versenden oder erhalten. Ein gutes Beispiel dafür, wie Vernetzung funktioniert, ist das sogenannte Smart-Home, also Wohnungen oder Häuser, die mithilfe von digitalen Technologien verbunden sind, wodurch sich fast alle Dinge auch aus der Ferne steuern und kontrollieren lassen. Mit der globalen Vernetzung funktioniert es ähnlich. Über das Internet kann ein in Deutschland sitzender Unternehmer beispielsweise ohne Probleme mithilfe eines entsprechenden Netzwerks die Arbeitsprozesse in seiner asiatischen Niederlassung kontrollieren und bei Bedarf steuern.

Digitalisierung und der gläserne Mensch

Ein immer wieder heiß diskutiertes Thema ist der sogenannte gläserne Mensch, der durch die Digitalisierung entsteht. Dadurch, dass über jeden Menschen immer mehr Informationen über das Internet erhältlich sind und man schon heute durch die Vernetzung theoretisch auf Schritt und Tritt verfolgt und überwacht werden kann, geht Privatsphäre verloren. Weil man ständig per Smartphone oder Computer erreichbar ist, weil immer umfangreichere Informationen zu jeder Person (Kontaktdaten, Gesundheitsinformationen, Bilder und andere) auf immer verzweigteren Wegen in eine Vielzahl von Händen gelangen, schrumpft der Anteil an Informationen, der privat bleibt.

Inwiefern das in Ordnung, vielleicht sogar gewünscht oder eben nicht ist, muss am Ende jeder für sich wissen. Hier gehen die Meinungen sehr weit auseinander, was nicht zuletzt daran liegt, dass niemand mehr so genau weiß, welche Informationen eigentlich wo und zu welchem Zweck gespeichert werden und vor allem, wer darauf zugreifen kann.

Kostenfaktor Digitalisierung

Die Umstellung eines Unternehmens auf digitale Strukturen ist nicht nur sehr viel Arbeit, sondern auch mit nicht unwesentlichen Kosten verbunden. Um ein Unternehmen mit solchen Strukturen zu versehen, wird neue Hard- und Software benötigt. In der Regel braucht das Unternehmen die Hilfe von Fachleuten, welche den Digitalisierungsprozess durchführen, überwachen und auch die Schulung der Mitarbeiter organisieren.

Gerade die Weiterbildung der Arbeitnehmer ist meistens sehr zeitaufwendig. Eine Folge davon ist eventuell ein stockendes Tagesgeschäft. Besonders kleinere Betriebe haben dadurch schnell finanzielle Probleme. Nach Abschluss der Umrüstung bleibt allerdings noch viel zu tun. Denn die Softwareprogramme müssen unbedingt auf dem neusten Stand bleiben. Technologien haben gerade heute die Eigenschaft, sehr schnell zu veralten, weshalb kostenintensive Updates oder sogar Neuanschaffungen notwendig sind. Mit Blick auf diese Kosten ist die Digitalisierung meist keine sehr einfache Aufgabe für ein Unternehmen.

Risiko von Cyberattacken

Die Erfahrungen zeigen, dass selbst die beste und neueste Technik immer auch die eine oder andere Angriffsfläche für sogenannte Cyberattacken bietet. Mithilfe solcher Attacken können Fremde von außen in ein System eindringen und mitunter ein ganzes Unternehmen lahmlegen. Auch mit zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen versehene Netzwerke sind nie zu 100 Prozent sicher. Das bedeutet aber, dass es solchen Cyberkriminellen auch gelingen kann, beispielsweise in das System eines Atomkraftwerks oder einer militärischen Einrichtung zu gelangen.

Eine weitere Gefahr bei solchen Attacken besteht auch darin, dass die Eindringlinge wichtige persönliche Daten entwenden und für ihre eigenen Zwecke missbrauchen könnten. Vor allem Kontaktdaten, Bankdaten, Usernamen und Passwörter werden inzwischen millionenfach gestohlen.

Digitalisierung ermöglicht effizientere Bekämpfung von Kriminalität

Im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung hat sich die Digitalisierung aber auch als wirkungsvolles Instrument der Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden erwiesen. Es gibt inzwischen eine immer besser funktionierende Vernetzung zwischen einzelnen Ländern innerhalb- und außerhalb Europas. Es können mithilfe von digitalen Technologien Daten zu potenziell Verdächtigen ausgetauscht und miteinander verglichen werden. Durch technische Neuerungen können Telefonate abgehört und Chatverläufe verfolgt werden. Auf diese Weise lassen sich geplante Verbrechen wesentlich schneller erkennen und verhindern.

Nachteilig wirkt sich dies aus, wenn Staaten einen willkürlichen Umgang mit solchen Daten pflegen und sich selbst nicht an die geltenden Gesetze halten. Ein Beispiel hierfür könnte das von der Volksrepublik China geplante Sozialsystem sein, das vor allem auf der Basis von dauerhafter Überwachung jedes einzelnen Bürgers funktioniert. Das dort erprobte System ist dazu geeignet, Bürger nicht nur zu bestrafen, wenn sie gegen Gesetze verstoßen, sondern auch dann, wenn sie zu kritisch gegenüber der Regierung sind.

Neue Arbeitszeitmodelle dank Digitalisierung

Ein unbestreitbarer Vorteil der Digitalisierung sind die Möglichkeiten, die sich durch sie im Bereich der Arbeitszeitmodelle ergeben. Aufgrund der auch von außen zugänglichen Netzwerke von Unternehmen muss ein Arbeitnehmer nicht mehr unbedingt direkt in der Firma in einem Büro sitzen, sondern beispielsweise im Home-Office. Der Arbeitnehmer kann von zuhause arbeiten, indem er sich über eine sichere Leitung im Internet Zugang zum Unternehmensnetzwerk verschafft. Dadurch kann er im Grunde zu jeder Tages- oder Nachtzeit arbeiten. Dies wiederum ermöglicht es den Unternehmen, ihren Mitarbeitern flexiblere Arbeitszeiten anzubieten. Außerdem wird somit weniger Raum in den Firmenbüros benötigt.

Papier bleibt trotz Digitalisierung notwendig

Obwohl die meisten Dokumente inzwischen digital gespeichert und bearbeitet werden können, wird es das absolut papierlose Büro wohl nie geben. Zahlreiche Unternehmen bewahren trotz der Speicherung von unendlich vielen Unterlagen auf einer Festplatte, in einer Cloud oder auf einem Server besonders wichtige Dokumente immer noch in Papierform auf. Vor allem Verträge, Bescheide oder ähnliche Dinge sollten nicht einfach nach dem Speichern entsorgt werden. Spielt nämlich die Technik mal nicht mit, weil etwa das gesamte System abstürzt, hat man die wichtigsten Papiere dennoch zur Hand.

12.08.2019

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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