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Dienende Maschinen

Technik|Digitales

Dienende Maschinen
Ein Heer von Robotern bringt zwiespältigen Fortschritt. Automaten werden unsere Briefe lesen und unsere Zimmer reinigen, uns über Land kutschieren und bei alledem unsere gesprochenen Anweisungen verstehen. Sie werden eine große Hilfe sein. Aber sie werden alle Arbeitsplätze gefährden, die auf Routine basieren.

Im 21. Jahrhundert wird die Automatisierung Einzug in alle Lebensbereiche halten. In der Industrieproduktion ist dies schon heute der Fall: Eine dreiviertel Million Industrieroboter bevölkern weltweit die Fabrikhallen, biegen Bleche, setzen Schweißpunkte, kleben Windschutzscheiben, überprüfen Instrumententafeln und Leiterplatten. Sie beginnen auch die Chemie- und Pharmaindustrie und die Biotechnologie zu revolutionieren: durch automatische Synthese neuer Stoffe und das Herausfiltern der geeignetsten. (s. bdw-Highlight „Geplanter Zufall“)

Der Grund für die zunehmende Automatisierung ist immer derselbe: Der Wettbewerb zwingt die Firmen, schneller und kostengünstiger zu produzieren – und das heißt: mit weniger Menschen. Derzeit sind die meisten Automaten allerdings noch sture Wiederholungstäter. Sie erledigen präzise beschriebene Aufgaben in einer Umgebung, die sich kaum ändert. Doch „die Roboter von morgen werden mobil und lernfähig sein. Sie werden sich in fremder Umgebung zurechtfinden, selbständig Fehler diagnostizieren und mit ihren Maschinenkollegen zusammenarbeiten“, prophezeit Liliane Peters. Die Leiterin des Instituts für Systementwurfstechnik des GMD-Forschungszentrums für Informationstechnik in St. Augustin bei Bonn koordiniert die Arbeitsgruppe „Autonome Systeme“, ein gemeinsames Projekt mehrerer Großforschungseinrichtungen.

Motor der Automatisierung, so die Wissenschaftlerin, ist vor allem die enorme Leistungssteigerung der Mikrochips. Alle Prognosen der Halbleiterindustrie sagen voraus, daß im Jahr 2010 etwa 300mal mehr Daten auf einen Speicherchip passen werden als heute. Und die Prozessoren, die diese Daten verarbeiten, werden einige hundertmal schneller sein als ein heutiger Pentium-Chip.

Für weniger komplexe Einsatzgebiete gibt es bereits heute nützliche Service-Roboter, zum Beispiel: – Die Maschinen des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA): Roboter, die Mörtel auftragen, Fliesen verlegen und Autos betanken. – Einen vollautomatischen Reinigungsroboter von Siemens, der sprechen kann, Menschen und Hindernissen elegant ausweicht und dennoch keine Stelle ungeschrubbt läßt. – Kanalroboter verschiedener Firmen und Institute, die marode deutsche Abwasserkanäle inspizieren sollen. – Die Helpmate-Roboter, die bereits in amerikanischen Krankenhäusern ihren Dienst tun: Sie transportieren Essen, Wäsche, Laborproben oder Akten und können dafür sogar den Lift rufen.

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Doch nicht nur Büro, Industrie und Verkehr werden von den elektronischen Helfern geprägt sein. Die Automatisierung wird bis weit in die Privatsphäre eindringen. Wenn ein Service-Roboter, eine automatische U-Bahn oder ein digitaler Sekretär als ebenso hilfreich empfunden werden wie heute die Kaffeemaschine, die Rolltreppe oder das Telefon, dann werden sie zur Selbstverständlichkeit. Ihr elektronisches Innenleben und ihr Eingebundensein in eine weltweite Kommunikationssphäre der Maschinen wird vom Menschen kaum mehr registriert werden. Schon heute gibt es beispielsweise Prototypen von intelligenten Häusern, die bei geöffnetem Fenster die Heizung drosseln und die Jalousien herunterlassen, wenn die Sonne ins Zimmer brennt. Wenn der Stromtarif niedrig ist, starten sie die Waschmaschine. Wenn die Bewohner auf Reisen sind, simulieren sie deren Anwesenheit.

Ulrich Eberl
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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
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  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

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