Ein neuer Schal kann seine Farbe wie ein Chamäleon an das Outfit seines Trägers anpassen. Für seine Herstellung verwendeteten Akira Wakita und seine Kollegen von der Keio-Universität in Tokio. ein Material, in das winzige rote, grüne und blaue Leuchtdioden eingewoben sind. Außerdem enthält das Gewebe einen kleinen Sensor, der die Farbe des nächstliegenden Kleidungsstücks bestimmt. Abhängig von dieser Messung steuert ein Mikrocomputer die Intensität der verschiedenfarbigen LEDs so, dass das Material insgesamt in einer zur restlichen Kleidung passenden Farbe schimmert.
Standardmäßig ist der Minicomputer im Schal auf ein Ton-in-Ton-Outfit eingestellt: Bei einem dunkelblauen Oberteil wählt er beispielsweise ein helleres Blau im gleichen Ton für den Schal. Wer jedoch Kontraste oder etwas gewagtere Farben bevorzugt, kann den Rechner auch so umprogrammieren, dass er automatisch ungewöhnlichere Farbkombinationen auswählt. Theoretisch sind dabei etwa 4.000 verschiedene Farbtöne möglich ? wobei das menschliche Auge viele dieser Schattierungen wohl nicht voneinander unterscheiden kann, wie Wakita zugibt.
Das von den Forschern „Chamäleon-Schal“ getaufte Kleidungsstück ist jedoch nicht das einzige interaktive Accessoire aus Wakitas Labor. Im Sommer dieses Jahres stellte der Tüftler bereits eine Jacke und ein Kleid vor, die die Körpertemperatur des Trägers messen und auf einem Display darstellen. Ob und wann die Kleidungsstücke auf den Markt kommen sollen, darüber geben die Entwickler noch keine Auskunft.
New Scientist, Online-Dienst ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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