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Elektrische Busse: Stromversorgung an der Haltestelle

Technik|Digitales

Elektrische Busse: Stromversorgung an der Haltestelle
Ein amerikanischer Maschinenbauingenieur hat ein System entwickelt, mit dem Elektrobusse ohne Kabel und Stecker innerhalb kürzester Zeit ihre Batterien wieder aufladen können. Benötigt werden dafür nur zwei Metallplatten, eine am Fahrzeug ? in Kontakt mit der Batterie ? und eine knapp unter der Straßenoberfläche ? verbunden mit einer Elektrizitätsquelle. Die elektrische Energie wird dabei ohne direkten Kontakt der Platten mithilfe von magnetischen Feldern weitergegeben. Über den Erfinder und seine zukunftsträchtige Idee berichtet die Zeitschrift „New Scientist“ (24. Mai, S. 32).

Über zwanzig Jahre verbrachte der Ingenieur Howard Ross damit, diese Technologie zu entwickeln. Die beiden Platten sind einen Meter breit, fünf Meter lang und zwei Zentimeter dick. Stoppt der Bus von Sensoren gesteuert an einer bestimmten Stelle, beginnt Strom durch die Platte in der Straße zu fließen. Das wiederum verursacht einen Fluss von Wechselstrom in der naheliegenden Busplatte, der mithilfe eines Gleichrichters in Gleichstrom umgewandelt und in den Batterien gespeichert wird. Sind die Batterien voll, stoppt der Stromfluss. Der Energietransfer funktioniert laut Ross mit achtzig Prozent Effizienz.

Die Energiequelle, die der Straßenplatte den Strom liefert, hat eine Frequenz von etwas mehr als 10.000 Hertz ? ein Vielfaches also als der amerikanische Standard von sechzig Hertz. Auf diese Weise dauert jedoch das Aufladen nur etwa fünf Minuten und ließe sich damit leicht an den Bushaltestellen durchführen, während die Passagiere ein- und aussteigen. Trotzdem bestehe kein Sicherheitsrisiko, wie Ross versichert. Er und sein Team konnten sich ungefährdet zwischen den Platten bewegen, auch wenn diese angeschaltet waren.

Ross schätzt, dass seine Fahrzeuge etwa dreißig Prozent mehr kosten werden als ein konventioneller Dieselbus. Doch dafür lägen die Erhaltungskosten um ebenfalls dreißig Prozent niedriger und die Lebensdauer der Motoren sei mindestens doppelt so hoch wie bei den Dieselfahrzeugen. Bereits nächstes Jahr sollen sich zwei mit der Energietransfer-Technologie nachgerüsteten Busse im Hyde-Park von Boston auf den Weg machen.

Ein ähnliches System hat bereits der deutsche Hersteller Wampfler vorgestellt.

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ddp/bdw ? Stefanie Offermann
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