Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Elektronisches Papier erreicht höhere Auflösung

Technik|Digitales

Elektronisches Papier erreicht höhere Auflösung
philips.jpg
Das elektronische Papier auf flexiblen Plastikfolien wird erwachsen. Das US-Unternehmen E-Ink präsentierte nun auf einer Fachtagung für Display-Technologie in Baltimore einen Prototyp mit einer Auflösung von 160 Bildpunkten pro Zoll (160 dpi). Damit steht diese Technologie, die E Ink zusammen mit Philips entwickelt, der Qualität des klassischen Zeitungsdrucks in nichts mehr nach. Nun soll die Massenproduktion dieser beliebig wiederverwendbaren rollbaren Anzeige-Folien im kommenden Jahr beginnen können.

„Das ist das erste Mal, dass E Ink und Philips solche Komponenten in ein voll funktionstüchtiges Display integriert haben“, sagt Jim Veninger von Philips. „Es ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Kommerzialisierung dieser Technologie.“ Der jüngste Prototyp ist lediglich drei Zehntel Millimeter dick und kann wie ein Magazin aufgerollt werden. Bei dieser Gemeinschaftsentwicklung steuert E Ink die Mikrokapsel-Technik bei, die die Grundlage für die schwarzen Bildpunkte liefert. Philips trägt die Verantwortung für die dünnen Transistor-Flächen, über die die Mikrokapseln aktiviert werden.

Zwischen der Transistor-Folie auf flexiblen Kunststoff und einer durchsichtigen Deckschicht wird die elektronische Tinte eingefüllt. In dieser befinden sich die winzigen Mikrokapseln mit einem Farbstoff, der auf Strom reagiert. Über eine von außen angelegte Spannung können die Transistoren geschaltet werden.

Fließt durch einen Transistor Strom, bewegen sich die Farbstoffteilchen zur Frontabdeckung. Auf dem Monitor erscheint ein Punkt in der Farbe dieses Pigments, wahlweise schwarz oder weiß. Wird der Stromfluss unterbrochen, driften die Pigmentteilchen zurück und ein schwarzer Fleck wird auf dem Bildschirm sichtbar. Mit anderen Farbstoffen können auch farbige Displays mit der gleichen Technologie gebaut werden.

Auch wenn andere Entwickler im Wettlauf um das elektronische Papier bereits Prototypen mit 256 Graustufen oder sogar einer farbigen Anzeige vorgestellt haben, wird wohl die einfachere Schwarz-Weiß-Anzeige als erste auf den Markt kommen. Nutzer dieser Displays können sich dann beliebig die Inhalte aktueller Tageszeitungen, Bücher oder anderer Druckwerke auf ihre flexible Anzeige-Folie laden und bequem mitnehmen. Da dieses Display die jeweils letzte Seite ohne Spannungsversorgung anzeigt, lässt sich auch der Stromverbrauch in Grenzen halten.

Anzeige

Eine andere Anwendung liegt in der so genannten „Intelligenten Kleidung“. Pullover oder Jacken, die mit Mobilfunkmodul und Computer ausgestattet sind, können dem Träger alle Informationen über den flexiblen im Ärmel integrierten Bildschirm anzeigen. Sie ersetzen dann die starren und empfindlichen Flachbildschirme, die noch heute in den „smart clothes“-Prototypen eingesetzt werden.

Von großem Vorteil für alle mobilen Geräte ist der geringe Stromverbrauch des elektronischen Papiers. Da auf eine Hintergrundbeleuchtung verzichtet werden kann, sollen diese Displays nur ein Zehntel der Energie verbrauchen können, die heutige „Low power“-Displays benötigen.

Philips kooperiert nicht nur mit der Firma E-Ink, die aus heutiger Sicht einem kommerziellen e-paper – Produkt wohl am nächsten kommen. Der Konzern engagierte sich auch bei der israelischen Firma Visson. Ohne Flüssigkristalle und Mikrokapseln arbeitet das Technologie-Unternehmen an farbigen und flexiblen Displays aus ineinander verwobenen leitenden Fasern. Sobald Strom durch dieses Gewebe geleitet wird, soll an den Schnittpunkten der Fasern Licht in verschiedenen Farben ausgesendet werden.

Mehr zum Thema Zukunftstechnologien und neue Arbeitswelten finden Sie hier >>

Jan Oliver Löfken
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

as  I 〈n.; –, –; Mus.〉 Tonbez., das um einen halben Ton erniedrigte a II 〈Mus.; Abk. für〉 = as–Moll … mehr

Me|ta|ge|ne|se  〈f. 19; Biol.〉 ein Generationswechsel, bei dem eine geschlechtlich sich vermehrende Generation auf eine ungeschlechtlich sich fortpflanzende folgt, z. B. bei den Hohltieren [<grch. meta … mehr

Leich  〈m. 1; Mus.〉 1 〈urspr.〉 mhd. Melodie, Weise 2 〈dann〉 mhd. Gesangstück mit (im Unterschied zum Lied) unregelmäßigem Strophenbau u. durchkomponierter (nicht strophisch wiederholter) Melodie … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige