Französische Forscher haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sie die Komponenten eines Flüssigkeitsgemischs mit einem elektrischen Feld trennen können. Dabei arbeiten sie mit speziell geformte Elektroden, die ein ungleichmäßiges elektrisches Feld erzeugen. Mit dem Verfahren könnte einmal der Transport von Flüssigkeiten in winzigen Nanomaschinen geregelt werden. Die Wissenschaftler um Ludwik Leibler vom Ecole Superieure de Physique et Chimie Industrielles in Paris berichten über ihre Methode in der Fachzeitschrift Nature (Bd. 430, S. 544).
Leibler und seine Kollegen brachten bei ihrem Experiment eine Mischung aus Silikon und Paraffin zwischen zwei kleine Indium-Zinn-Elektroden, die sie wenige Mikrometer voneinander entfernt auf eine Glasplatte aufgetragen hatten. Die Silikonmoleküle wanderten in dem ungleichmäßigen elektrischen Feld zwischen den Elektroden zum Punkt der größten Feldstärke, da sich die Silikonmoleküle leichter im elektrischen Feld ausrichten als die des Paraffins. Damit gelang es den Forschern, das Gemisch aus Silikon und Paraffin zu trennen.
Bisherige Methoden bedurften extrem starker elektrischer Felder und genauer Temperaturkontrolle. Die neuen Elektroden der Forscher ermöglichen nun einfachere Rahmenbedingungen: Der Temperaturspielraum ist größer und es wird nur vergleichsweise wenig Energie benötigt. Dadurch ist künftig eine praktische Anwendung möglich, schreiben die Forscher. Einsatzmöglichkeiten erhoffen sich die Forscher beispielsweise beim Bau spezieller Displays, die mit feinsten Veränderungen von Flüssigkeitsströmen funktionieren.
ddp/bdw ? Benjamin Eckenfels