Zu kleinen Kügelchen geformt werden die Silizium-Reste zwischen zwei Aluminium-Folien eingelagert und damit nahezu beliebig formbar. Mit einem Wirkungsgrad von rund elf Prozent benötigen sie derzeit nur rund neun Tonnen Silizium für Zellen mit einem Megawatt Leistung. Die herkömmliche „Flach-Technologie“ braucht dagegen 18 bis 24 Tonnen für die gleiche Stromausbeute, die Flachzellen sind damit auch deutlich schwerer als die „Kugel-Zellen“ (Bild).
Je nach Dotierung – positive oder negativ – mit Bor- oder Phosphor-Atomen versetzt, erhalten die Kugeln einen elektrischen Kontakt über eine durchlöcherte Alufolie. Diese berührt die Kugel zentral am positiv dotierten Abschnitt. Darauf legen die Ingenieure eine dünne und unversehrte Metallfolie über die unteren Hälften der Kugeln, die jeweils negativ dotiert sind. Durch die Wölbung wird zudem der aktive Oberflächen-Bereich, der die Sonnenstrahlen einfängt, gegenüber flachen Solarzellen vergrößert. Um die der Sonne zugewandte Seite mit den offen liegenden Kugeln in der perforierten Folie zu schützen, packen die Forscher dieses Solar-Sandwich in eine dünne, durchsichtige und ebenfalls flexible Plastikhülle.
Bereits im kommenden Jahr sollen die ersten flexiblen Solarzellen, die auf dieser Kugel-Technik aufbauen, auf den Markt kommen. Neben den möglichen Anwendungen in gewölbten Fassaden von Gebäuden könnten auch klassische, gerundete Dachziegel mit diesem Stromerzeuger beschichtet werden. Weitere Ansätze zielen auf den Autobau und mit Elektronik ausgestattete Textilien, die über die flexiblen Solarflächen mit Strom versorgt werden sollen.