Yong Zhang vom Nationallaboratorium für erneuerbare Energien in Colorado und seine Kollegen haben nun entdeckt, dass ein Kristall einer Legierung aus Yttrium, Vanadium und Sauerstoff auch ohne Weiterverarbeitung einen negativen Brechungsindex für Lichtwellen über einen großen Frequenzbereich aufweist. Der Kristall besteht aus zwei ineinandergeschachtelten Kristallgittern mit symmetrischen optischen Achsen. Wie die Forscher in ihrer Studie zeigen, erlaubt dies das Auftreten der negativen Brechung für Lichtwellen, die unter einem genau festgelegten Winkelbereich auf den Kristall auftreffen.
Eine weitere interessante Eigenschaft des Kristalls besteht darin, dass dieser Licht unter bestimmten Bedingungen vollständig brechen kann ? ohne einen Teil des Strahls an der Kristalloberfläche zu reflektieren. Dies könnte die Herstellung neuartiger Hochleistungslinsen für optische Instrumente ermöglichen, so Zhang.
In einer nächsten Reihe von Experimenten wollen die Forscher einige der vorhergesagten Eigenschaften der negativen Brechung wie etwa die Umkehrung des Doppler-Effekts und der Cerenkov-Strahlung überprüfen. Unter Umständen könnte das Material auch zur Herstellung perfekter Linsen führen, die Objekte mit einem kleineren Durchmesser als das Beugungslimit der Optik abbilden können.